Das Kirnbachtal

Kirnbach ist einer der vier Ortsteile von Wolfach, mit einer unverwechselbaren Lage im mittleren Schwarzwald, entlang des kleinen gleichnamigen Bachs und mit einer geschichtsträchtigen Vergangenheit, als einer der drei Ursprungsorte des original Bollenhuts.

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Ausbilck in Kirnbach
Löwenzahnwiese in Kirnbach

Geschichte

Der Name Kirnbach wurde erstmals im Jahr 1275 erwähnt und stammt vom mittelhochdeutschen Wort Kürn (=Mühle) und war zunächst eine eigenständige Gemeinde, bevor diese 1975 in die Stadt Wolfach eingegliedert wurde. Aus dem ursprünglichen Namen Kurnbach oder Kurenbach entwickelte sich der heutige Ortsname Kirnbach.

Das Tal

Geografisch gesehen liegt Kirnbach in zentraler Lage, ca. 40 km von Offenburg entfernt. Die Höhenlage reicht von 250 m ü.d.M. bis 880 m ü.d.M. Geprägt ist das Landschaftsbild durch Berge, grüne Wälder und Wiesen und die lang gezogene Streusiedlung mit vielen wunderschönen, traditionellen Schwarzwaldhöfen, die sich rechts und links entlang des plätschernden Bachs Kirnbach erstrecken. Zentrum des Tals ist der Ortskern im Mitteltal mit der evangelische Kirche St. Nikolaus. Im Untertal findet man die Höfe Altvogtshof, Faißteshof, Hasenhof, Hildadeshof,

Jockeleshof, Josenbauernhof, Krehretleshof, Konradleshof, Krumershof, das Ober- und Unterwirtshaus, den Ober- und Unterwöhrlehof, die Rotecke, den Schillingershof sowie den Vogtsadeshof, den Vogtsjörgenhof und den Winterberg. Die Höfe Aberleshof, Hirschwirtshaus und Sägerhof sind im Obertal ansässig. Talaufwärts gelangt man ins Grafenloch mit den Höfen Ritterhof, Röcklehof, Similishof und zum Rotsal mit dem Sumhof, Feißthansenhof, Simishansenhof sowie dem Ober- und Untersteighof.

Tradition und Brauchtum

Bekannt ist Kirnbach für die berühmte Kirnbacher Bollenhut Tracht. Kirnbach ist eine der drei Gemeinden im Schwarzwald, in der der original Bollenhut getragen wird. Ein wichtiges Fest der Kirchengemeinde ist die Konfirmation, bei der die Konfirmanden natürlich ebenfalls die Kirnbacher Tracht tragen. Findet eine Hochzeit statt, wird das Brautpaar traditionell von einem Trachtenzug und der Trachtenkapelle zur Kirche geleitet. Bei einer traditionellen Hochzeit, mittlerweile eher seltener zu sehen, trägt das Brautpaar ebenfalls Tracht. Weiterhin wird die Tracht natürlich zu vielen kirchlichen und anderen Festlichkeiten getragen wie zum Beispiel dem Erntedankfest im Oktober. Erfahren Sie mehr >>

Trachtenausstellung im Alten Rathaus

Trachtenausstellung im Alten Rathaus Kirnbach

Seit September 2021 haben zahlreiche Helfer zwei Räume im 1. Obergeschoss des Alten Rathaus hergerichtet und eine neue Trachtenausstellung aufgebaut und eingerichtet. Diese soll allen Interessierten jeglichen Alters die Tracht und das damit verbundene Brauchtum näherbringen. Sie zeigt die vielfältige Bandbreite wie die Tracht getragen wird und wurde. 

 

 

 

 

 

Neben der bekannten Bollenhuttracht, mit dem roten (für Ledige) und dem schwarzen (für Verheiratete) Bollenhut, gibt es einen Hochzeitsläder, eine Taufpatin und die Trauertracht zu sehen. Des weiteren wird eine Trachtennäherin und ein Mädchen am Spinnrad gezeigt. In alten Bauernschränken sind Bollenhüte, ein Schäppel, Goller, Röcke, Kappen und Strümpfe ausgestellt.

Die Ausstellung ist nach Vorankündigung geöffnet.

Wer sich bei der Ausstellung einbringen möchte kann sich gerne mit dem Organisator in Verbindung setzen:

altes-rathaus-kirnbach(at)gmx.de

 

 

 

 

 

Die Jockelesmühle

„Es steht eine Mühle im Schwarzwäldertal. Sie klappert so leis vor sich hinâ....“ Das bekannte Volkslied kommt nicht von ungefähr. Mühlen gibt es im Schwarzwald bezeugt bereits seit dem 13. Jahrhundert und vermutlich sogar schon seit dem achten oder gar sechsten Jahrhundert. Die Schwarzwaldhöfe im Kirnbachtal bestanden üblicherweise aus vier Gebäuden: Dem Hofgebäude mit Stallung und Wohnung im ersten Geschoss, dem Wohnbereich im ersten Obergeschoss für das Leibgedingt und Gesinde sowie der befahrbaren Bühne, dem Speicher, dem Back- oder Waschhäusle und eben der Mühle. Die „älteste Kraftmaschine der Menschheit“ wird im Schwarzwald naturgemäß durch die Wasserkraft angetrieben. Aufgrund der örtlichen Gegebenheiten (wenig Wasser, viel Gefälle), handelt es sich bei den Schwarzwaldmühlen überwiegend um „oberschlächtige“ Mühlen. In Kirnbach gab es einst insgesamt 29 Mühlen, was auch den Namen Kirnbach, abgeleitet vom mittelhochdeutschen Wort „Kürne“ = Mühle am Bach, erklärt.
Eine davon ist die direkt am Kirnbacher Bollenhut Talwegle gelegene und 1715 erbaute Jockelesmühle der Familie Aberle vom Jockeleshof. Auch die Jockelesmühle wurde durch die flächendeckende Elektrifizierung nach dem ersten bzw. zweiten Weltkrieg nicht mehr gebraucht und verfiel.

 

 

 

1989 wurde sie durch einen Freundeskreis und den Schwarzwaldverein in Zusammenarbeit mit der Stadt Wolfach und dem Landesdenkmalamt restauriert. Besonderheiten der Mühle sind die beiden Mahlwerke, die darauf hinweisen, dass es sich um eine oberschlächtige Kundenmahlmühle handelt sowie die Stampfe. Die meisten Mühlen besitzen lediglich ein Mahlwerk, was den Bauern früher völlig ausreichte. Die nun wieder voll betriebsfähige Mühle zeigt auch einige frühere bäuerliche Gerätschaften und kann besichtigt werden.

 

Führungen durch die Jockelesmühle:

Interessierte Besucher sind eingeladen bei einer Führung mehr über das frühere bäuerliche Leben und die Funktionsweise einer Mühle zu erfahren. Führungen sind nach vorheriger Anmeldung und nach Absprache möglich. Kontakt: Wolfgang Sitzler, Tel. 07834-4345

Tipp: Führungen und Besichtigungen sind auch am deutschen Mühlentag, jeweils am Pfingstsonntag möglich.

 

 

 

Sport- und Freizeitmöglichkeiten in und um Kirnbach

Durch die zentrale Lage ist Kirnbach idealer Ausgangspunkt für zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Egal ob Freiburg, Offenburg oder Villingen-Schwenningen, Nordschwarzwald oder Südschwarzwald, von Kirnbach aus erreichen Sie nahe gelegene Städte genauso gut, wie die Feldbergbergregion oder die Schwarzwaldhochstraße im Nationalpark Schwarzwald und das nahegelegene Elsass.

Der Schwarzwald und so auch Kirnbach ist natürlich auch beliebt für das ausgeprägte und vielseitige Wegenetz zum Wandern, Mountainbiken, Radfahren oder Nordic Walking.

Erleben Sie den Themenwanderweg „Kirnbacher Bollenhut Talwegle“ auf 3,5 km und entdecken Sie das Kirnbachtal von seiner schönsten Seite. Auch die Rundwege Bollenhut-Winterbergweg und Bollenhut-Sommerbergweg laden Sie ein das Kirnbachtal zu erkunden, mit ganz besonderen Ausblicken auf das Tal. Oder erkunden Sie den Wald auf dem Wald- und Imkerlehrpfad und erfahren Sie alles über die Imkerei, heimische Bäume und Wälder.

Kulinarisches

Der Schwarzwald gilt als Paradies für Genießer und so finden Besucher alle für den Schwarzwald bekannten Spezialitäten natürlich auch in Kirnbach. Ob Brägele, Flädlesuppe, Schäufele, fangfrische Forellen, heimisches Wild, ein zünftiges Schwarzwälder Vesper mit dem bekannten Schwarzwälder Schinken oder die weltberühmte Schwarzwälder Kirschtorte. Werfen Sie doch einen Blick auf die Speisekarten und die Öffnungszeiten der ansässigen Gastronomen Gasthaus Sonne oder Kirnbacher Hof. Dort finden Sie eine große Auswahl an Speisen der guten badischen Küche mit viele Schwarzwälder Spezialitäten. Probieren Sie auch das einzigartige Bollenhut-Eis im Gasthaus Sonne. Bei einigen Schwarzwaldhöfen im Kirnbachtal können Sie hofeigene Produkte wie Bauernbrot, Fleisch- und Wurstspezialitäten, Schnäpse, Liköre, Honig oder selbst gemachte Marmeladen erwerben. Entdecken Sie das Kirnbachtal kulinarisch - es lohnt sich.

Mystisch, geheimnisvoll, beeindruckend: der Rappenstein Felsen

Das Kirnbachtal ist nicht nur als idyllisches Tal und Ursprungsort des original Bollenhuts bekannt, sondern birgt wahre Schätze, die Sie unbedingt erkunden sollten. Einer davon ist der geheimnisvolle und mystische Rappenstein-Felsen auf 735 m Höhe, zwischen Wolfach-Kirnbach und Gutach, oberhalb dem Grafenloch gelegen. Das Naturdenkmal ist ein Granitfelsen-Ensemble mit ganz besonderer Form und einer schalenförmigen Vertiefung. Für die Menschen hatte dieser Fels schon immer eine besondere Bedeutung, was viele Vermutungen und Geschichten aufkommen ließ: Ob altgermanische Opferstätte, Standort eines Schlosses oder einer Burg oder eben die bekannte Sage vom Rappenstein:

Die Sage vom Rappenstein

Auf dem zerfallenden Bergschloss bei Kirnbach ist in einem steilen Felsen, dem Rappenstein, ein brunnenartiges Loch von unergründlicher Tiefe. Daraus steigt in den Adventsnächten eine Kutsche mit zwanzig Geißböcken bespannt und von zwei Laternen beleuchtet. Sie wird von einem vormaligen Grafen des Schlosses gelenkt, der in voller Rüstung und mit geschlossenem Helmgitter allein darin sitzt. Nach ihr kommen mehr als hundert Knappen aus dem Loch, von denen jeder einen Speer und eine brennende Fackel trägt.

In hohem Tempo und mit wildem Getöse fährt der Zug den steilen Felsen und eine Schlucht hinab und hält unten im Tal. Hier versammeln sich die Knappen um die Kutsche, der Graf steigt aus, legt an ein Rad den Hemmschuh und setzt sich wieder hinein. Unter großem Geschrei werfen nun die Knappen ihre Fackeln, die sogleich erlöschen, von sich und verschwinden nebst der Hälfte der Geißböcke, die als Vorspann gedient hatten.

Bei dem spärlichen Licht der zwei Kutschenlaternen kehrt der Graf mit den zehn Böcken und mit gesperrtem Rad nach dem Felsenloch zurück, indem er den Weg ebenso hinauffährt, als er ihn mit dem starken Vorspann und ohne Sperre herabgekommen ist. Schon öfters sind Leute dem Zuge begegnet. Denen, die ihm Platz machten, ist kein Leid geschehen; wer aber nicht auswich, wurde niedergeworfen und überfahren."


Der Rappensteinfelsen ist ausschließlich zu Fuß und am besten über beschilderte Wanderwege erreichbar. Startpunkt ist zum Beispiel die Kirnbacher Kirche, dort stehen auch kostenlose Parkplätze zur Verfügung.

Tipp: Besuchen Sie den Rappensteinfelsen am Karfreitag. Traditionell wandern die Kirnbacher am Karfreitag auf den Rappenstein. Vor Ort ist eine Bewirtung eingerichtet. Wandern Sie doch einfach mit!

Wissenswertes

Sie planen einen Urlaub in Kirnbach und haben Fragen zu Unterkünften oder Ausflugsmöglichkeiten?
Dann kontaktieren Sie die Tourist-Information in Wolfach:

Tourist-Information Wolfach
Hauptstraße 41
77709 Wolfach
Tel.: +49 (0) 78 34-83 53 53
Fax: +49 (0) 78 34-83 53 59
wolfach(at)wolfach.de

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